Auslandseinsätze der Deutschen Bundeswehr

Die Veranstaltung "Auslandseinsätze der Deutschen Bundeswehr" fand im Institut für Politikwissenschaft das RWTH-Aachen statt und wurde von Hannes Fritz, dem ersten Vorstand der BSH-Aachen, eröffnet. Die Hauptrede wurde von Hauptmann Stefan Lehnert gehalten, der über die verschiedenen Auslandseinsätze der Bundeswehr referierte. Hauptmann Lehnert beleuchtete insbesondere die ersten Beteiligungen der deutschen Truppen an Kriegseinsätzen im Kosovo-Krieg im Jahr 1999. Er wies darauf hin, dass diese Einsätze völkerrechtlich fragwürdig und weiterhin umstritten sind. Des Weiteren wurden die Probleme in Mali diskutiert, insbesondere im Hinblick auf die Ausbildung von Soldaten vor Ort, die aufgrund ethnischer Konflikte erschwert wird. Die Diskrepanz zwischen Ausbildung im Süden und Einsatz im Norden führt zu neuen Herausforderungen und trägt nicht zur Entspannung des Konfliktes bei. Denn viele der Menschen, die von der Bundeswehr ausgebildet worden sind, haben sich oftmals Rebellengruppen angeschlossen. Des Weiteren wurde noch intensiv auf den Truppen Abzug in Afghanistan eingegangen, der von Hauptmann Lehnert kritisch betrachtet wurde. Im Anschluss an den Vortrag fand eine Diskussion statt, in der die Dynamik innerhalb der Bundeswehr durch den Ukraine-Krieg erörtert wurde. Die neue Bedrohungslage durch Söldnertruppen wurde thematisiert, wobei der russische Fokus auf Syrien, dem Kaukasus und Zentralasien sowie der chinesische Fokus, insbesondere in afrikanischen UNO-Kontingenten, herausgestellt wurden. Es wurde festgestellt, dass der Fokus der Bundeswehr bisher eher auf lokaler Verteidigung oder Prestigeprojekten lag. Die Veranstaltung stieß auf gute Resonanz bei den Gästen, von denen etwa 15 Personen anwesend waren. Wir freuen uns, ein neues Mitglied gewonnen zu haben. Hauptmann Lehnert äußerte sich ebenfalls positiv über die Veranstaltung und signalisierte seine Bereitschaft, im nächsten Semester erneut als Referent aufzutreten. Wir danken allen Teilnehmern und Referenten für ihr Interesse und ihre Beiträge zur Veranstaltung. Wir werden die Diskussionen und Erkenntnisse nutzen, um zukünftige Veranstaltungen zu gestalten und freuen uns auf weitere spannende Diskussionen.